Bei 34 Diabetikern mit infizierten Wunden wurde der Wund-Abstrich untersucht. 19 Staphyloccus areus-Keime waren multiresistent. 8 der resistenten Keime sprachen auf Schwarzkümmel-Samenöl an. 11 Keime waren auch auf das Öl resistent. Die Autoren schlossen daraus, dass bei der Wundbehandlung von Diabetikern Schwarzkümmel-Öl in Betracht gezogen werden sollte (Emeka et al., 2015). In einer offenen Studie erhielten 19 Patienten mit verifizierter H. pylori-Infektion (Harnstoff-Atemtest, Ausschlusskriterien: Magengeschwür, Magenkrebs oder gastrointestinale Blutung) über 2 Wochen dreimal täglich Schwarzkümmel-Samen in Honig (insgesamt 6 g Samen in 12 g Honig). Bei 8 der 14 Patienten, die die Studie beendeten, war der zweite Atemtest negativ.
Der Gesamtscore der Dyspepsie Beschwerden hatte sich von 5,5 (5 – 12) auf 1 (0 – 4) signifikant verbessert. Einer der Drop-Outs musste wegen des Auftretens von geringem Durchfall von der weiteren Einnahme des Honigs ausgeschlossen werden (Hashem-Dabaghian et al., 2016). 110 Patienten mit nachgewiesener Helicobacter-Infektion erhielten über 4 Wochen randomisiert entweder die konventionelle Therapie mit Clarithromycin, Amoxicillin und Omeprazol oder zusätzlich zur Omeprazol-Gabe von 40 mg 1 g, 2 g oder 3 g Schwarzkümmel-Samenpulver pro Tag. Ein negativer Stuhltest auf Helicobakter-Antigen wurde als Eradikation gewertet.
In der «Per Protocol»-Auswertung war die Behandlung mit 1 g und 3 g Schwarzkümmel-Samenpulver pro Tag der konventionellen Behandlung unterlegen, während der Prozentsatz der Eradikation nach Einnahme von 2 g Schwarzkümmel-Pulver der der konventionellen Behandlung nicht unterlegen war. Im Einklang damit nahmen die Dyspepsie-Beschwerden ab.
Weitere Studien sollten dieses Ergebnis untermauern (Salem et al., 2010). In eine randomisierte offene Studie wurden 80 Kinder, deren Hirntumor mit Chemotherapie behandelt wurde, einbezogen. Die Eltern von 40 Kindern im Alter zwischen 2 und 18 Jahren erhielten alle 32 33 2 Wochen eine Vorratspackung Schwarzkümmel-Samen mit der Anweisung, dem Kind täglich 5 g Samen zu verabreichen. 38 der 40 Kinder nahmen die Samen 3 bis 9 Monate ein. Während in der Kontrollgruppe ohne Zusatztherapie 63 Fieberschübe mit Neutropenie und Hospitalisierung auftraten, wurden entsprechende Fieberschübe nur bei 8 Kindern der Verum-Gruppe beobachtet. Bei diesen Kindern betrug der mittlere Krankenhaus-Aufenthalt nur 2,5 anstelle von 5 Tagen (Kontroll-Gruppe). Dieses Ergebnis sollte nun in einer weiteren Studie, die auch die Lebensqualität der Kinder dokumentiert, reproduziert werden (Mousa et al. 2017). Bei 40 ikterischen Neugeborenen wurden durch Staphylococcus aureus oder S.epidermis verursachte Hautpusteln lokal entweder mit einer 33%igen Schwarzkümmel-Zubereitung behandelt oder mit einer Antibiotika-Lösung. Nach etwa 3 Tagen unterschied sich der Behandlungserfolg bei den Gruppen kaum, so dass in Anbetracht der zunehmenden Resistenzentwicklung gegen Antibiotika die Behandlung mit einem Schwarzkümmel-Produkt in Erwägung gezogen werden sollte (Rafati et al., 2014). In eine offene Studie wurden 30 Patienten mit Hepatitis C, die aus verschiedenen Gründen nicht mit Interferon und Ribavirin behandelt werden konnten, einbezogen. Sie erhielten über 3 Monate täglich dreimal eine Kapsel mit 450 mg Schwarzkümmel-Öl.
Unter der Behandlung nahm die Viruslast ab und die antioxidative Kapazität im Serum nahm zu. Bei den Patienten mit normaler Stoffwechsellage wie auch bei den Diabetikern nahm der Blutzucker (nüchtern und 2 Stunden postprandial) signifikant ab. Ein Patient klagte über Gastritis, bei 5 Patienten kam es zur Hypoglykämie, ohne dass die Behandlung abgebrochen werden musste (Barakat et al., 2013). In der Studie zur antiviralen Wirksamkeit bei AIDS (Onifadee et al., 2016) ist die Studienmedikation nicht charakterisiert, weshalb eine Schlussfolgerung bezogen auf den Schwarzkümmel nicht möglich ist. Akute Tonsillopharyngitiden sind meist viral verursacht. In einer randomisierten Doppelblindstudie über 7 Tage erhielten 200 Patienten dreimal täglich ein Kombinationspräparat aus Schwarzkümmel-Extrakt (360 mg) und Extrakt aus Phyllanthus niruri (50 mg) oder Plazebo. Schon 5 bis 6 Stunden nach der ersten Einnahme waren die Halsschmerzen gemessen an den Schluckschmerzen und Schluckschwierigkeiten gebessert. Auch benötigten die Patienten der Verum-Gruppe weniger Rescue-Medikation Paracetamol. Nach 7 Tagen waren mehr Patienten in der Verum-Gruppe beschwerdefrei («Per Protocol-Analyse», Dirjomuljono et al., 2008).